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Thema: Mosaik 1 Di 3 Mai - 13:11
Die Digedags waren von 1955 bis 1975 die Haupthelden der in der DDR erschienenen Comiczeitschrift MOSAIK. Die drei Protagonisten Dig, Dag und Digedag erlebten in mehreren großen Serien Abenteuer in Raum und Zeit. Der Schöpfer dieser Comic-Reihe ist der Zeichner Hannes Hegen (* 1925). Die Hefte wurden in einem vielköpfigen Künstlerkollektiv gestaltet.
Entwicklung
Die ersten Mosaik-Hefte waren Comics mit Sprechblasen. Später ging man dazu über, statt Sprechblasen Textbalken unter die Bilder zu setzen, was dem Comic Prosacharakter gab. Im Grunde beinhaltete das Mosaik seitdem keine Comics mehr, sondern Bildergeschichten. Zurück ging diese Entwicklung insbesondere auf die Zeichner der Hefte und allen voran auf den künstlerischen Leiter Hannes Hegen. Man wollte nicht, dass durch die Sprechblasen die Bilder verdeckt werden. In der letzten, im Orient spielenden Serie kehrte man wieder zu den Sprechblasen zurück, allerdings waren diese nicht mehr abgerundet, sondern eckig.
Die Hefte erschienen zunächst quartalsweise und umfassten 32 Seiten, ab 1957 erschienen die Hefte monatlich mit 24 Seiten. Bis 1960 erschien die Zeitschrift im Verlag Neues Leben, danach wurde sie an den Verlag Junge Welt abgegeben. Hegen kündigte Ende 1974 dem Verlag seinen Vertrag. Die Gründe dafür waren vielfältig. Zum einen stellte die Druckerei von einer Bogenoffsetmaschine auf eine Rollenoffsetmaschine um, dadurch waren maschinenbedingt nur noch Hefte mit einem Umfang von 20 (statt bisher 24) Seiten möglich, was Hegen aus künstlerischen Gründen missbilligte. Außerdem arbeitete mittlerweile fast das gesamte Mosaik-Kollektiv halbtags, so dass Hegen sich nur noch im Stande sah, 6 Hefte pro Jahr mit 32 Seiten herauszubringen. Auch die Gehaltsforderungen Hegens sollen eine Rolle gespielt haben. Da Hegen die Urheberrechte an den Figuren der Digedags und den Geschichten besaß, musste die Digedag-Serie mit Heft 223 (Juni 1975) eingestellt werden. Ermöglicht durch eine lizenzrechtliche Vereinbarung zwischen Hegen und dem Verlag, erschienen in den folgenden sechs Monaten noch einmal als Reprint die Hefte 90 bis 95 in fortgesetzter Nummerierung. Dieser Zeitraum wurde von dem Mosaik-Kollektiv genutzt, die neue Abrafaxe-Serie vorzubereiten, deren Figuren im Januarheft 1976 die Digedags schließlich ablösten.
In den frühen 90ern begann der Buchverlag Junge Welt, in Lizenz die Mosaik-Hefte 1 – 223, von denen die Ausgaben der ersten Jahrgänge unter Sammlern mittlerweile zu hohen Preisen gehandelt werden und kaum noch auf dem Sammlermarkt erhältlich sind, als auflagenlimitierte Reprint-Kassetten nachzudrucken. Parallel wurde die komplette Digedags-Serie in verschiedenen Formaten, hauptsächlich aber in Form von Hardcover-Sammelbänden, teilweise bearbeitet, wiederveröffentlicht. Hierbei knüpfte man an eine Tradition an, die bereits mit der Buchveröffentlichung der Runkel- und Amerika-Serien in den 60er und 70er Jahren begonnen hatte. Einzelne Hefte der Weltraumserie wurden Ende der 90er in einem vergrößerten Format herausgebracht. Seit der vollständigen Integration des Buchverlages Junge Welt in den Tessloff Verlag zu Beginn des Jahres 2006 werden die Sammelbände und Reprintmappen von diesem herausgegeben. Seit 2007 ist nunmehr die gesamte Digedags-Serie in Buchform erhältlich, wobei die Erfinder- und Weltraumserie nun vollends getrennt wurden (in den Heften wurde immer abwechselnd über beide Serien erzählt).
Heftserien
Spoiler:
Die Hefte der Nr. 1 bis 12 bilden noch keine eigenständige Serie, bauen aber handlungsmäßig aufeinander auf. Nach einem märchenhaften Auftakt im Orient, einer Schiffsreise und einer Auseinandersetzungen mit Piraten stranden die Digedags auf einer Südseeinsel. Dort bauen sie nach diversen Abenteuern einen Zirkus auf und begeben sich auf Welttournee. Nicht zur fortlaufenden Handlung gehören die Hefte 3 und 5, in denen Tiere die Protagonisten sind.
Die Hefte 13 bis 24 umfassen die Römer-Serie. Die Handlung setzt an der Stelle ein, wo Heft 12 endete und setzt die Handlung um den neu gegründeten „Cirkus Digedag“ fort. Durch einen Wirbelsturm werden die Digedags mit ihrem Schiff ins antike Rom versetzt, wo sie als Zirkusbetreiber Karriere machen. Selbst der Kaiser ist von ihnen begeistert. Damit erwecken sie den Neid der alten Favoriten des Caesaren. Diese verschwören sich und schicken Truppen nach Rom. Der Angriff kann dank der Digedags abgewehrt werden. Weil das Volk die Digedags gerechterweise als Sieger feiert, fallen sie nun auch beim missgünstigen Kaiser in Ungnade und werden in die Fremdenlegion gesteckt. Mit ihren Streichen gelingt es ihnen, dort ein solches Wirrwarr anzurichten, dass die Legion zerfällt und die Soldaten in ihre Heimat flüchten. Als die Digedags nun erfahren, dass der Kaiser inzwischen beschlossen hat, ihre Zirkustiere mit Gladiatoren in die Arena zu schicken, trennt sich Digedag von seinen Gefährten, um in Rom alles in Ordnung zu bringen. Unterdessen flüchten Dig und Dag mit ihrem neuen Freund, dem germanischen Koch Teutobold, nach Malta. Dort lernen sie den Wissenschaftler Sinus Tangentus kennen. Gemeinsam gelingt es ihnen, den Bau eines Kriegshafens auf Malta zu verhindern. Nach dem Sieg über eine römische Flotte entdeckt man am Himmel einen Meteoriten, der nach der Einschätzung von Sinus Tangentus in der Sahara niedergehen muss. Er beschließt, diesen zu suchen, und die Digedags schließen sich ihm an.
Die Hefte der Nr. 25 bis 44 umfassen den ersten Teil der sogenannten Weltraum- oder Neos-Serie, die direkt an die Römerserie anknüpft. Der vermeintliche Meteorit entpuppt sich als Raumschiff vom Planeten Neos, das Dig, Dag und Sinus Tangentus ins All entführt. Auf dem Neos geraten sie in den Konflikt zwischen den zwei Staaten dieses Planeten, der Republikanischen Union und dem Großneonischen Reich, die den Gegensatz von Sozialismus und Kapitalismus versinnbildlichen. Später begleiten die Digedags den Raumschiffkapitän Bhur Yham auf einer Weltraumexpedition.
Die Hefte Nr. 51, 52, 56, 57, 61, 62, 66, 67, 72 und 73 bilden den zweiten Teil der Weltraum-Serie und erzählen anhand von Zwischenlandungen auf verschiedenen Planeten die Evolutionsgeschichte des Lebens auf der Erde. Parallel zum zweiten Teil der Weltraum-Serie umfassen die Hefte Nr. 45–50, 53–55, 58–60, 63–65 und 68–71 den ersten Teil der Erfinder-Serie, in dem die Entwicklung der Dampfmaschine von der Antike bis zu James Watt erzählt wird.
Die Hefte der Nr. 74 bis 89 umfassen den zweiten Teil der Erfinder-Serie. Darin begleiten die Digedags bedeutende Erfinder des 19. Jahrhunderts, wie Werner von Siemens und Wilhelm Bauer.
Die Hefte der Nr. 90 bis 151 umfasst die Ritter-Runkel-Serie. Sie spielen im Jahr 1284. Dig und Dag begleiten den tollpatschigen Ritter Runkel auf der Suche nach einem Schatz, den sein Vater einst in Kleinasien zurücklassen musste. Gegen Ende der Serie, in Heft 141, taucht Digedag, der seine Gefährten während der Römer-Serie verlassen hatte, wieder auf. Er ist im Kaiserreich China in eine hohe Beamtenposition aufgestiegen.
Die Hefte der Nr. 152 bis 211 ab August 1969 umfassen die Amerika-Serie. Sie spielen in den Jahren 1860/61. Die Digedags sind in New Orleans als Zeitungsreporter tätig. Eine Reihe von Verwicklungen führt sie in die Rocky Mountains, wo sie eine Goldmine entdecken. Das Gold wollen sie zur Befreiung der schwarzen Sklaven spenden.
Die Hefte der Nr. 212 bis 223 umfassen die Orient-Serie. Im Jahr 1835 helfen die Digedags der ägyptischen Prinzessin Fatima, die in Istanbul gefangen gehalten wird, zur Flucht in ihre Heimat.
Die Hefte der Nr. 224 bis 229 umfassen erneut die ersten Folgen der Ritter Runkel-Serie.
Als sogenannte Schwarze Serie bezeichnet man mehrere Hefte der Amerika-Serie aus Überhangbeständen für fremdsprachige Ausgaben. Um die bis auf den Text gedruckten fertigen Druckbogen noch nutzen zu können, wurde zeitversetzt eine kleine weitere Auflage gedruckt. Um die Kosten dafür so gering wie möglich zu halten, verzichtete man auf die farbigen Initiale und den magentafarbenen Schriftzug Mosaik und druckte diese ebenfalls in Schwarz. Die Hefte gibt es somit in zwei Ausführungen. Bekannt sind die Hefte der Amerika-Serie 176–183 und 185–187. Darüber hinaus wurde der sonst weiße Mosaikschriftzug, auf allen für den Export gedruckten Heften der Nr. 105, auch den deutschsprachigen, ebenfalls in Schwarz gedruckt.
Mosaik im Ausland
Neben den Ausgaben für die DDR und den auf besserem Papier für den westdeutschen und österreichischen Markt gedruckten Heften wurde das Mosaik auch zeitweise in anderen Ländern vertrieben:
Albanien: Mozaik Belgien und Niederlande: Dig en Dag op Stap Finnland: Mosaiikki Jugoslawien: Mozaik Ungarn: Mozaik vermutlich USA: Mosaic
Quelle: Wikipedia
Amu Co-Admin
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Thema: Re: Mosaik 1 So 27 Nov - 21:16
War das in der Zeitung oder so ein richtiges Comicheft?
HummingBrook User
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Thema: Re: Mosaik 1 Mo 28 Nov - 21:00
Das war ein richtiges Comicheft. Und in den Heften gab es auch keine Werbung, wie man das eigentlich kennt. Es war ein reines Comicheft.